
Homunculus
huile sur toile, 100×100 cm
Paracelsus gibt in seinem „De natura rerum“ das Rezept zur Schaffung des Homunculus, eines kleinen Mannes, dem die alchemistische Kunst das Leben verleiht. Die Neurobiologie sieht im Homunculus von Penfield, modifiziert durch zeitgenössische Untersuchungen, die neuronale Projektion des menschlichen Körpers, dessen unterschiedliche Proportionen im Gehirn von der mehr oder weniger großen Bedeutung bestimmter Gliedmaßen oder Organe in motorischen oder sensorischen Funktionen zeugen. Hier kann dieser Homunculus all dies und noch mehr sein, denn der Maler hat ihn im Wald gedacht gesucht. „Die Malerei ist ein mentales Objekt, das mich zwingt, es durch seinen eigenen Blick zu sehen, das heißt, ich muss es von seinen Referenzen befreien, um es nach der Vision des Malers zu sehen. Mein Denken tritt dann in das ein, was in ihm gedacht wurde. Eine unendliche Aufgabe, denn dieses Objekt ist weder eine Feststellung noch der Schlüssel zu einer Wahrheit, zu der es mich führen kann. Nein, es ist nur sich selbst: nur die Spur eines Gedankens, die mich zum Denken anregt.“ Bernard Noël in „Journal du regard.“


